Grundlagen der Terminologie für die Verkabelung von Rechenzentren
Das rasante Wachstum datengesteuerter Unternehmen hat dazu geführt, dass die Rechenzentren immer ausgefeilter und umfangreicher werden. Eine wichtige Komponente dieser Einrichtungen ist die Glasfaserverkabelungsinfrastruktur, die eine zuverlässige und schnelle Konnektivität zwischen Netzwerken und Geräten gewährleistet. In diesem Artikel werden die Kernkomponenten der Verkabelungskonfiguration eines Rechenzentrums erörtert, wobei der Schwerpunkt auf dem Meet-Me-Room (MMR), der horizontalen Verkabelung, den Cross-Connects und den Geräteräumen liegt.
- Meet-Me-Raum (MMR)
Der Meet-me-Raum ist der Zugangspunkt für externe Netzbetreiber oder Dienstanbieter zum Rechenzentrum. Er dient als neutraler Verbindungspunkt, an dem sich mehrere Netzwerke anschließen und Daten austauschen können. Der MMR ermöglicht es Drittanbietern, Carriern und Cloud-Anbietern, ihre Infrastruktur über dedizierte Glasfaserverbindungen mit dem internen Netzwerk des Rechenzentrums zu verbinden.
Viele Rechenzentren verfügen über zwei oder mehr MMRs, um die Netzvielfalt zu erhöhen. Rechenzentren mit mehreren MMRs können eine größere Redundanz bieten, da die Kunden Verbindungen mit mehr als einem Anbieter für Failover-Zwecke einrichten können. Im Falle eines Netzwerkausfalls bei einem Anbieter kann eine andere Verbindung übernehmen und so eine unterbrechungsfreie Konnektivität sicherstellen. Außerdem können Kunden von Rechenzentren problemlos zwischen den Diensten verschiedener Anbieter wechseln oder diese kombinieren, um Kosten und Leistung zu optimieren.
- Backbone-Verkabelung
Die Backbone-Verkabelung des Rechenzentrums verbindet den Hauptverteilerbereich (in dem sich Core-Router, Switches und andere primäre Netzwerkgeräte befinden) mit den Verteilerbereichen in verschiedenen Stockwerken, Räumen oder Abschnitten des Rechenzentrums. So entsteht ein leistungsfähiges Netzwerk-Backbone, das diese wichtigen Bereiche miteinander verbindet.
Die Backbone-Verkabelung überspannt in der Regel große Entfernungen und verbindet verschiedene Verteilungsbereiche innerhalb eines Gebäudes oder sogar zwischen Gebäuden. Die horizontale Verkabelung hingegen verbindet lokale Geräte innerhalb desselben Bereichs und deckt in der Regel Entfernungen von bis zu 100 Metern ab. Sie erfordert eine höhere Bandbreitenkapazität, um den Datenverkehr aus mehreren Verteilungsbereichen zu bewältigen, während die horizontale Verkabelung den Datenverkehr innerhalb einzelner Bereiche oder zwischen Access Switches und Endgeräten unterstützt.
- Horizontale Verkabelung
Die horizontale Verkabelung verbindet den MMR oder Hauptverteilerbereich (MDA) mit verschiedenen Zugangspunkten und Querverbindungen im gesamten Rechenzentrum. Dazu gehören auch Kabel, die horizontal zu verschiedenen Geräten oder Serverracks verlaufen. Die horizontale Verkabelung ist in der Regel in strukturierten Pfaden organisiert (z. B. Kabelkanäle oder Leerrohre), um Unordnung zu vermeiden und Störungen zu minimieren. Eine strukturierte Organisation erleichtert die Identifizierung, Verwaltung und Wartung von Kabeln, reduziert mögliche Fehlerquellen und erleichtert die Durchführung von Upgrades oder Reparaturen.
Die horizontale Verkabelung verbindet in erster Linie lokale Bereiche innerhalb des Rechenzentrums, während die Backbone-Verkabelung größere Verteilungsbereiche verbindet, z. B. mehrere Stockwerke oder Räume innerhalb des Rechenzentrums.
- Cross-Connect
Ein Cross-Connect in einem Rechenzentrum dient als wichtiger Zwischenpunkt, an dem optische Kabel ausgetauscht und geroutet werden, und bietet Flexibilität bei der Netzwerkkonfiguration. Diese Cross-Connects werden in der Regel innerhalb von Verteilerbereichen positioniert und erleichtern die effiziente und organisierte Verbindung des Hauptverteilers (MDF) mit verschiedenen Geräteräumen oder spezifischen Geräten.
Cross-Connects sind in der Regel Patch-Panels oder Schränke mit Patch-Panels und Trunk-Kabeln, die an verschiedene Bereiche des Rechenzentrums angeschlossen sind. Die Verbindung zwischen den verschiedenen Bereichen und Geräten kann mit Hilfe von Patchkabeln hergestellt werden.
Durch die Unterbringung von Cross-Connects in speziellen Panels oder Schränken und den Einsatz von Patch-Panels und Jumpern können Rechenzentren Verbindungsänderungen effizient verwalten und so eine optimale Netzwerkleistung und Anpassungsfähigkeit gewährleisten.
- Geräteraum (ER)
Der Geräteraum ist ein zentraler Knotenpunkt in einem Rechenzentrum und beherbergt wichtige Hardware wie Router, Switches und Server, die Daten verwalten und verarbeiten. Dieser Raum dient als Konvergenzpunkt für horizontale Verkabelung, Cross-Connects und Backbone-Verkabelung und ermöglicht eine effiziente Datenverteilung.
Zu den wichtigsten Aspekten eines Geräteraums gehören die Klimakontrolle, z. B. heiße und kalte Gänge, ein Kontrollsystem für den Rack-Zugang und ein effizientes Rack-Layout für zukünftige Erweiterungen und den Rack-Zugang. Darüber hinaus sind Geräteräume oft mit USV-Systemen, Notstromgeneratoren und redundanten Netzwerkpfaden ausgestattet, um sicherzustellen, dass die Geräte auch bei Stromausfällen betriebsbereit bleiben.
Schlussfolgerung
Die Konfiguration der Glasfaserverkabelung im Rechenzentrum - von den Meet-me-Räumen bis zu den Geräteräumen - spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung von Konnektivität, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit. Eine optimierte Verkabelungsinfrastruktur mit gut geplanten MMRs, Backbone-Verkabelung, horizontaler Verkabelung, Cross-Connects und Geräteräumen trägt zu einem skalierbaren, leistungsstarken Netzwerk bei, das die Datenanforderungen moderner Unternehmen erfüllen kann. Eine sorgfältige Planung und die Einhaltung von Industriestandards können die Leistung maximieren und helfen, Rechenzentren zukunftssicher zu machen, wenn sie erweitert werden, um steigende Datenmengen und neue Technologien aufzunehmen.